Ehe- und Trauringe: Symbol für Verbundenheit und Ausdruck großer Gefühle

Kaum ein Gegenstand drückt so viele große Gefühle aus wie der Ehering. Obwohl tendenziell weniger Paare heiraten, trotz leichtem Anstieg nach den Corona-Jahren 2020 und 2021, liegen Eheringe und Trauringe hoch im Kurs. Der hohe Symbolgehalt des Ringtauschs trifft einen Nerv.

Waren Ehe- und Trauringe lange Zeit oft schlicht aus Gold oder Silber gefertigt, stehen heute auch moderne Materialien wie Titan, Edelstahl und Karbon sowie edlem Platin zur Verfügung. Schmuckdesigner bemühen sich, immer neue Materialkombinationen zu schaffen und spielen mit den Farben des Materials. Schmucksteine ermöglichen einen noch höheren Grad der Individualisierung. Aber da geht noch mehr...

Schmuckgravuren werden schon lange verwendet, um Schmuckstücke individuell zu gestalten. In der Vergangenheit wurden sie auch verwendet, um eine Art Echtheitszertifikat zu erstellen, und natürlich kennen wir alle heute noch die eingravierten Zahlen, die den Reinheitsgrad des Edelmetalls angeben. Das auf der Innenseite des Eherings eingravierte Datum des Hochzeitstages hat genauso viel Tradition wie der Name der oder des Liebsten auf dem Schmuckanhänger. Auch hier geht es um Echtheit: Die innige Verbundenheit der Eheleute wird über die Gravur manifestiert.

 

Was wird graviert?

Ganz knappe Antwort: alles. Der Klassiker in Sachen Gravuren sind immer noch Ehe- und Paarringe. Die Namen der Partner auf der Innenseite der Ringe sind Standard, aber wie bei Material und Steinbesatz dominiert heute der Individualismus. Daten, GPS-Koordinaten von für das Paar bedeutungsvollen Orten, Fingerabdruck - alles ist möglich. Je nach technischer Ausstattung bietet so mancher Juwelier auch an, ein Porträt zu gravieren. Ein Ehering bietet nicht allzu viel Platz für komplexe Gravuren - beliebt sind deshalb auch Anhänger oder Tags, oft in Form eines kleines Herzchens.

Übrigens sind Gravuren bei Eheringen wirklich eine intime Sache: Sie befinden sich auf der Innenseite der Ringe, werden also von den Partnern direkt auf der Haut getragen und sind "von außen" erst einmal nicht sichtbar.

Gold, Platin, Titan, Edelstahl - aus welchem Material sollten Eheringe sein?

Möglich ist viel, aber Ehe- und Trauringe sind in den meisten Fällen immer noch aus Gold gefertigt. Heute wird nicht mehr standardmäßig Gelbgold verwendet, sondern häufig kommen auch Weißgold oder Rotgold zum Einsatz. Selbst mehrfarbig designte Ringe aus zwei oder mehr unterschiedlichen Goldarten sind häufiger zu finden. Wer es etwas exklusiver mag, greift zu widerstandsfähigem Edelstahl oder zu Karbon. Diese Materialien sind kostenintensiver.

Eingearbeitete Edelsteine, Diamanten und Brillanten sind zeitlose Klassiker, die vor allem bei Ehe- und Trauringen nie aus der Mode zu kommen scheinen. Waren die funkelnden Steine in den vergangenen Jahrzehnten eher den Damen vorbehalten, tragen auch die Herren heute Steinbesatz im Ehering. Allerdings sind die Ringe der Herren immer noch tendenziell schlichter gehalten.


Kompetenz schafft Vertrauen

Eheringe oder Trauringe "von der Stange" kommen für die meisten Paare nicht in Frage. Immerhin sollen die Ringe ein Leben lang getragen werden - so lange wie die Partnerschaft. Sie sind mehr als Schmuckstücke. Eine individuelle Beratung in intimer Atmosphäre ist wichtig, wenn es darum geht, den passenden Ring zu finden.

Das moderne Trauringstudio ist deshalb weniger Verkaufsraum als vielmehr ein intimer Raum, in dem ungestört von der Laufkundschaft der Juweliergeschäfte eine intensive Beratung stattfinden kann. Du darfst also davon ausgehen, in einer angenehm eingerichteten Lounge bei einer Tasse Kaffee beraten zu werden, in einer gemütlichen Sitzecke oder einer ähnlich ungezwungenen Location. Was genau darfst Du von Deinem Berater oder Deiner Beraterin erwarten? Neben den spezifischen Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien sollten aktuelle Trends bekannt sein. Denn auch Trau- und Eheringe sind Moden unterworfen. Einer, der es besonders gut macht, ist Juwelier Sorger mit seiner ausführlichen Beratung an einer von drei Locations, die Du nach Deinen Präferenzen auswählen kannst und relevanten Informationen online. Gold als Material ist ein zeitloser Klassiker, aber 2023 beispielsweise waren insbesondere Silber und Gold im Mix angesagt. Sehr viele Paare suchten sich individuelle Einzelstücke aus oder ließen die Ringe mit besonderen Gravuren versehen. Was in Sachen Gravuren möglich ist, sollte Dein Berater oder Deine Beraterin ebenfalls wissen. Denn nicht jedes Material lässt sich gleich gut bearbeiten.

Ringe im Vintage-Stil erfreuen sich seit einigen Jahren auch wieder größerer Beliebtheit. Es ist durchaus möglich, Familienerbstücke etwas umarbeiten und einen Partnerring dazu erstellen zu lassen - wenn das Trauringstudio Deiner Wahl so etwas anbietet. Bleibt noch die Frage nach der Nachhaltigkeit: Insbesondere Gold und Diamanten, für Eheringe sehr beliebt, haben einen schlechten Ruf in Sachen Umweltschutz und Sozialverträglichkeit. Auf diese Materialien musst Du nicht verzichten. Diamanten werden inzwischen sozialverträglich in Laboren hergestellt und müssen nicht als "Blutdiamanten" unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen werden. Recycling-Gold wird aus Altgold gewonnen, also aus Elektroschrott, altem Schmuck und Zahngold. Die Gewinnung hat eine so gute Umweltbilanz, dass Du Eheringe aus Recycling-Gold mit gutem Gewissen tragen darfst.


Und wie war das früher?

Niemand weiß genau, wie lange es schon Trau- oder Eheringe gibt. Sicher belegt ist die Tradition eines Eherings aus dem alten Ägypten und aus Rom. Moment - Ehering? Gehören zu einer Ehe nicht immer zwei Menschen? Ja und nein. Natürlich war man auch im antiken Rom nicht mit sich selbst verheiratet. Trotzdem trug nur die Frau den Ehering. Der Ehering wurde als eine Art Bestätigung verstanden, dass der Mann die Mitgift erhalten hatte. Gleichzeitig diente das kostbare Schmuckstück der wirtschaftlichen Absicherung der Frau, vermutet man heute.

Erst im 13. Jahrhundert wurde es üblich, dass beide Partner/Partnerinnen einen Ehering tragen. Und seitdem ist das gegenseitige Anstecken der Ringe auch fester Bestandteil des kirchlichen Trauritus. Ehen wurden in den vergangenen Jahrhunderten kirchlich geschlossen, erst später nahm man den Ringtausch in das rund um die bürokratischen Formalitäten der standesamtlichen Trauung auf. Genau genommen gab es nie einen säkularen Trauritus: Alles, was an ein Ritual erinnert, ist aus dem religiösen Kontext übernommen. Und so kann man auch dem Ring eine religiöse oder "magische" Bedeutung zusprechen: Das kreisrunde Metallband hat keinen Anfang und kein Ende, der Bund der Ehe wird als ein niemals endendes Treueversprechen verstanden.

Zu guter Letzt die Gretchenfrage: Rechts oder links?


In den meisten Ländern wird der Ehering an der linken Hand getragen, denn zum Ringfinger der linken Hand führt die sogenannte Vena amoris, eine Ader, die direkt vom Herzen kommt. Deshalb wird sie auch als Liebesader bezeichnet. In Deutschland und in Österreich dagegen wird der Ehering traditionell an der rechten Hand getragen. Auch in Polen, Bulgarien und Russland kennt man den Ehering an der rechten Hand. Vielleicht vermuteten die in diesen Ländern ansässigen Germanen die Liebesader auf dieser Seite des Körpers. Jedenfalls sollen auch die germanischen Stämme schon den Ehering am rechten Ringfinger getragen haben.